Branchenumfrage - Erfahrungswerte zur IP-Umstellung!
Seit 2013 beschäftigt die Umstellung von ISDN auf All-IP kleinere, mittlere und große Unternehmen. Gerade die Anbieter von TK-Anlagen sehen sich täglich mit den Herausforderungen der neuen Telekommunikations-Struktur konfrontiert. Wir haben eine Branchenumfrage gestartet, um das Wissen der Experten mit Ihnen zu teilen.
Bis Ende 2018 hat die Telekom sich das Ziel gesetzt, alle ihre Kunden vom bisherigen Telefonnetz (PSTN) zu trennen und auf IP-Telefonie umzustellen - ein sportliches Ziel. Laut Focus Online sind rund 15 Millionen Kunden von der sogenannten ISDN-Umstellung betroffen. Auch Christian Meyer von der Fenicom GmbH betrachtet dieses Ziel mit Skepsis: „Die Umstellung der ISDN-Mehrgeräteanschlüsse könnte in 2018 erledigt sein. Bei den ISDN und S2M Anlagenanschlüssen sieht es ganz anders aus. Dort hat die Telekom noch sehr viel zu tun, und kann es bis Ende 2018 nicht schaffen. 97 Prozent unserer Kunden mit Anlagenanschluss, also Durchwahl, telefonieren immer noch per ISDN“. Die Umstellung auf VoIP Telefonsysteme wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen, mindestens vier bis fünf, schätzt Herr Meyer.
Was ist die Lancom-Lösung?
Lancom ist eine Firma für Kommunikationssysteme, deren spezieller Router es dem Kunden erlaubt, trotz der Umstellung auf IP-Telefonie, seine ISDN-basierte TK-Anlage weiter zu nutzen. Mittlerweile bietet auch die Telekom die Lancom Router an und alternativ können Sie auch eine AVM Fritzbox einsetzen.
Denn abgesehen davon, dass die Telekom ihr energisches Ziel nicht erfüllen kann, gibt es viele Provider, die weiterhin an der ISDN-Technik festhalten. So hat Vodafon die Umstellung seiner Kunden auf VoIP erst für das Jahr 2022 anberaumt. Dennoch raten Experten zu einem zeitnahen Wechsel zur IP-Technologie. Auch Christian Meyer empfiehlt Kunden, sich gut zu überlegen, ob Sie zwingend an der alten ISDN-Anlage festhalten wollen: „Ich habe es häufiger, dass ein Upgrade der Telefonanlage nur 50 Prozent mehr kostet, gegenüber einer Lancom-Lösung. Trotzdem möchte der Kunde die günstige Lösung, obwohl die Telefonanlage sechs bis sieben Jahre alt ist“. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen sind bei der ISDN-Umstellung skeptisch und scheuen sich vor der Investition in eine ip-basierte TK-Anlage. Langfristig profitieren Kunden aber von der neuen Telekommunikationstechnik. Hochwertige Videokonferenzen, HD-Telefonie und die Nutzung von Cloud-Service-Systemen sind nur drei der vielen Vorteile von All-IP.
Womit müssen Sie bei der Umstellung auf IP rechnen?
Als Experte für Kommunikationssysteme ist der Ablauf der Umstellung von ISDN auf All-IP für Christian Meyer Routine. Seiner Erfahrung nach „sollte der Kunde sich auf einen halben Tag Telefonausfall einstellen“. Denn meistens stellt die Telekom am Nachmittag den Anschluss in ihrem System um, und schickt am folgenden Morgen einen Techniker zur betroffenen Firma, um dort die letzten Konfigurationen vorzunehmen. „Da die Telekom den Anschluss neu im System anlegt, ist auch während der Umstellung keine Umleitung auf ein Handy möglich“, erläutert Christian Meyer. Den konkreten Termin erfahren die Kunden meistens wenige Wochen vor der Umstellung per Brief. Auch falls Ihnen als Kunde der Termin nicht passen sollte, rät Herr Meyer vehement davon ab, den Umstellungs- oder Portierungstermin bei der Telekom zu verändern: „Das kann nur zu Problemen führen“.
Tipp: Das hilft Ihnen Fehler bei der IP-Umstellung zu vermeiden
Womit Sie noch Fehler bei der Umstellung auf IP vermeiden können, hat uns Ralf Schneider von der Telefonbau Schneider GmbH & Co. KG in konkreten Stichpunkten verraten.
- Detaillierte, sorgfältige Planung und Analyse der vorhandenen Infrastruktur, Endgeräte und Anwendungen
- Untersuchung der vorhandenen Telefonanlage, Modems und Gateways auf IP-Verträglichkeit
- Zentralisierung/Harmonisierung des Rufnummernplans (unterschiedlich lange Telefonrufnummern werden bei der IP-Umstellung berücksichtigt)
- Ermittlung des Bandbreitenbedarfs, des Routings und „Quality of Service“-Überprüfung
- Einsatz eines „Session Border Controllers“ als Schnittstelle zwischen unterschiedlichen SIP-Telefonen, TK-Anlagen und Providern
Mittelfristig führt kein Weg an der Umstellung auf All-IP vorbei. So liegt es für Herrn Schneider auf der Hand, dass nur auf diese Weise „das perfekte Zusammenwachsen aller lokalen und mobilen-Netze garantiert ist“. Dies räumt auch Ihnen als Unternehmen langfristig mehr Flexibilität ein und legt den Grundstein für eine globale Kommunikation und Koalition. Holen Sie sich jetzt ein kostenloses sowie unverbindliches Angebote bei unseren Experten ein.